Die Pianistin und Sängerin Sabine Hermann hat mit ihrer Musik eine außergewöhnliche Hommage an die Sprache ihrer Vorfahren in Ostfriesland geschaffen. Im September erscheint ihr erstes Album „Sangen“, auf dem die poetischen Texte in ein musikalisches Gewand gekleidet sind, welches akustische und elektronische Sounds gekonnt vereint. In Verbindung mit ihrer klaren und warmen Stimme entsteht dadurch eine Atmosphäre von tiefsinniger Leichtigkeit und transparenter Dichte, die an die Musik von London Grammar erinnert. „Ich habe als Kind nie Plattdeutsch gesprochen, aber es war die Sprache aller Erwachsenen in meiner Familie. Als ich anfing, Songs auf Platt zu schreiben, wurde mir bewusst, dass dies meine eigentliche Muttersprache ist.“ Das erklärt auch den Albumtitel „Sangen“, der nicht nur ein plattdeutsches Wort für „Gesänge“ ist, sondern auch ihr Familienname mütterlicherseits. Sabine Hermann beschreibt den Prozess des Songschreibens als ein „Vertiefen der Wurzeln und Ausbreiten der Flügel“. Ein Lied geht zeitlich noch weiter zurück: die Vertonung eines mittelalterlichen Textes von Walther von der Vogelweide. Aus der Vergangenheit schöpfen und damit den Weg in die Zukunft gestalten, all das prägt die Themen von „Sangen“. Es geht um die Leichtigkeit des Seins, um die Liebe, die Freiheit und den Himmel.