Die goldene Marketing-Regel lautet bekanntlich: Sechs sells. Und so sind es 6 neue Stücke, die MASTERS and COMMANDER auf ihrer neuen EP „6-Machine“ vereinen. Die Bottroper Pottrocker bewegen sich wieder zwischen Herz- und Weltschmerz, Sozialkritik und Alkoholkonsum, und natürlich hört man die Deutschrock- und Punk-Einflüsse heraus, mit denen die drei Flitzpiepen aus NRW rock’n’rollisch sozialisiert wurden.
Der Opener „Spielen“ ist ein musikalischer Befreiungsschlag nach einer längeren proben- und konzertfreien Phase und versprüht ein paar Hoffnungsfunken nach einer trostlosen Zeit. Mit klarer Kante folgt die schmissige Punkrock-Ode an die Ramones „Those 4 Guys“, in welcher der Commander seinen US-Vorbildern huldigt. Das manisch-mitgröhlbare, aber keinesfalls humorlose „Fresh in the Brain“ ist dann die Abrechnung mit Extremisten jeglicher Couleur, während das rotzig-melancholische „Wir bleiben Freunde“ einen persönlichen Verlust betrauert und einen ganz anderen Akzent setzt. Die discotaugliche Nummer „Mach was“ prangert so ziemlich alle Probleme unserer Zeit an, jedoch nicht ganz ohne eine selbstkritische Note. Und schließlich gibt es mit „Finally Friday!“ noch ein akademisches Sauflied, denn – ja, hallo!? – warum sollten sich nur asoziale Party-Touristen auf Malle die Kante geben, schließlich freuen sich alle, wenn es nach einer harten Woche wieder heißt: „Endlich Freitag! „Wir trinken auf Pythagoraaaaas!“ Prost!