T-ei-na; T-ü-n-a. Was ist das für ein Wort? Warum heißt sie so?
„Gib „Tina“ bei Google ein. Da findest Du Tina Turner – aber nicht mich. Das Y ist nicht nur besser zu finden, sondern eckt ein bisschen mehr an.“ Anecken ist schön. Anecken ist ehrlich. Anecken ist direkt. TYNA eckt an durch ihr Y, aber auch durch ihre direkten, rebellierenden und emotionalen Songs. Ein bisschen Alternative, ein bisschen NDW-Flair, gemischt mit rebellischem Punk.
Ein typisches Dorfleben: Alle erwarten, dass du einen gesicherten Job hast und mit Anfang 20 ein Haus baust. Aber TYNA ist schon immer anders. „Mit 18 hatte ich Dreadlocks, hab rebelliert. Früher wollte ich jedem gefallen. Irgendwann hab ich geschnallt, dass ich mir zuallererst selbst gefallen sollte.“ TYNAs Reise beginnt. „Ich bin von zuhause ausgezogen, meiner Beziehung hinterhergereist und nach Mannheim gegangen.“ Das irritiert. „Mein Vater hofft heute noch, dass ich was Vernünftiges mache.“ Auch Väter müssen damit leben, dass sich nicht jeder Wunsch erfüllt. Nach zwei Jahren Mannheim zieht TYNA wegen der Musik nach Hamburg weiter und entscheidet: „Das will ich mein Leben lang machen“. Sie gründet eine Band, spielt hunderte Konzerte. Sie schreibt Songs und arbeitet Tag und Nacht an ihrem großen Traum. „Ich hab mir von Pfandgeld Essen gekauft. Ich hab jeden Scheißgig angenommen. Als Tiefpunkt hab ich vor zwei Leuten performt. Und als Gegenpol dazu vor 100.000 Menschen vor dem Brandenburger Tor beim Christopher Street Day oder mit Glasperlenspiel, Boy und Stefanie Heinzmann. Große Momente, kleine Momente. Eindrücke, Emotionen. Von allem etwas, von allem zu viel. Es folgt ein großer Crash, der dieses hochsensible Powergirl von heute auf morgen psychisch völlig umwirft. Gefangen in einem tiefen Loch, ohne Leiter. „Da gibt es keinen Sommer und du frierst, obwohl draußen 30 Grad sind. Aber mittlerweile habe ich akzeptiert, dass der Regen auch ein Teil von mir ist“.
Ihre Emotionen verarbeitet TYNA in ihrer neuen EP „DYNAMIT“ (VÖ 8.11.19 kosmopolit records). Die zweifache Deutsche Rock & Pop Preisträgerin und Absolventin des Hamburger Popkurses konnte für „DYNAMIT“ u.a. Peter Keller (Peter Maffay) für sich gewinnen. Produziert wurde DYNAMIT von Kay Petersen (Rantanplan, Liza & Kay), gemischt und gemastert von Olman Wiebe in den Hertzwerkstudios (Emil Bulls, Jupiter Jones). Am 14. November wird das DYNAMIT Releasekonzert im Hamburger Logo gefeiert. Pro verkaufter EP spendet TYNA 1€ an die Deutsche Depressionshilfe. „Depressionen sind immer noch ein Tabuthema. Ich will, dass meine Geschichte, wenn sie schon Scheiß-Aspekte hatte, dann wenigstens anderen hilft.“
Im Frühjahr 2020 geht es dann endlich auf große DYNAMIT-Tour. Und während zu TYNAs frischem Alternative-NDW-Punk schon gefeiert wird, bereitet TYNA ihr erstes Album vor, das voraussichtlich im Herbst 2020 erscheint.